Der Zweitaktmotor

Der Zweitaktmotor macht all das was ein Viertaktmotor auch macht. Ansaugen -  Verdichten - Verbrennen - Ausstoßen. Nur laufen bei einem Zweitakter die zwei Takte zeitgleich ab. Hier das Funktionsprinzip:

Das Zweitaktprinzip

Im ersten Takt wird das im vorherigen Arbeitstakt im Kurbelwellengehäuse verwirbelte Gemisch im oberen Bereich des Brennraums verdichtet und mittels eine Zündkerze (3) gezündet.

Im unteren Bereich dem Kurbelwellengehäuse (2) wird Frischgas über den Ansaugschlitz (1) angesaugt und vorverdichtet.

Durch die Druckwelle des verbrennenden Gemischs wird der Kolben nach unten gedrückt. Der Auslass (2) wird geöffnet und gleichzeitig durch die Überströmer (3)das im Kurbelwellengehäuse befindliche Frischgas in den Brennraum (1) geleitet. Das Frischgas "schiebt" das Abgas aus dem Brennraum. Diesen Vorgang bezeichnet der Fachmann als "Gaswechsel" Der Kolben geht wieder nach oben und ein neuer Arbeitshub beginnt.
Dadurch das, wenn auch nur kurzzeitig, Auslass und Überströmer gleichzeitig geöffnet sind lässt es sich nicht 100%ig vermeiden das Frischgas mit in den Auspuff entweicht. Auch ist es nicht immer gegeben das alle Abgase den Brennraum verlassen. Dies ist mit wohl der größte Nachteil des Zweitaktprinzips.

 

Kommen wir grob zu den Vorteile und Nachteilen des Zweitaktmotors

Vorteile des Zweitakters Nachteile des Zweitakters
Geringe Einbauhöhe Hoher Benzinverbrauch
Geringes Gewicht Mechanische Geräusche stark hörbar
Wartungsfreundlich schlechte Abgaswerte
Wenig bewegliche Bauteile geringer Wirkungsgrad

 

Leider werden immer weniger Zweitaktmotoren gebaut. Das liegt an dem immer weiter verbreiteten Umweltgedanken. Hoher Benzinverbrauch und die zweitakttypische blaue Abgasfahne und der unverkennbare Geruch haben hierzu ihr übriges getan. Da das Öl dem Benzin beigemischt wird und auch mit verbrannt wird setzt es sich auf Kolben und in der Abgasanlage ab und mindern so die Motorleistung.

Im Vergleich zu einem Viertaktmotor leistet ein Zweitaktmotor die hälfte an Leistung bei in etwa gleichem Spritverbrauch. Ein Kleinwagen braucht 4-5 Liter Benzin. Ein Mofa auch seine 3-4 Liter. Aber ein Auto hat auch 60 PS.

Der Unterhalt eines Zweitakters ist im Vergleich sehr hoch. Man braucht Benzin und dazu noch Öl. So kostet ein Liter Mischung 1:50 oft mehr als ein Liter Super.

Fazit: Die kleinen drehfreudigen Motoren werden immer weniger gebaut werden und nur noch in Baumaschinen und Motorsensen oder Rasenmähern in Einsatz kommen.